Die Übungsgruppen erhielten das Einsatzstichwort „Technische Hilfeleistung mit Gefahrstoffen“. Im Nordereng war bei einem Transporter, der Düngemittel geladen hatte, eine unklare Rauchentwicklung aufgetreten.
Beim Eintreffen der Wehr war ein Transporter erkennbar, auf dessen Ladefläche ein Big Bag gelagert war, aus dem es qualmte. Der Fahrer lag wenige Meter davon entfernt bewusstlos auf der Straße. Aufgrund der Einsatzmeldung musste davon ausgegangen werden, dass es zu einer Hitzeentwicklung und Entzündung im Bereich des Düngemittels gekommen war. Durch die Verbrennung waren Nitrose Gase entstanden, die stark reizend auf die Atemwege – bis hin zum Atemstillstand – führen können.
Die Feuerwehrfahrzeuge hielten mit einem notwendigen Abstand von 50m zum Transporter. Der Angriffstrupp, der sich schon auf der Anfahrt mit Atemschutzgeräten ausgestattet hatte, rettete den bewusstlosen Fahrer aus dem Gefahrenbereich. Anschließend wurde die Ladung inspiziert und festgestellt, dass es sich tatsächlich um einen ammoniumnitrathaltigen Dünger handelt, der bei Erhitzen brandfördernd wirkt und extrem atemwegsschädigende Dämpfe entwickelt. Deshalb wurde parallel zur Löschwasserversorgung ein Hydroschild aufgebaut, um die entweichenden Dämpfe niederzuschlagen. Gleichzeitig wurde durch die Einsatzleitung in Erfahrung gebracht, wie ein Brand des Gefahrstoffes bekämpft werden konnte, so dass dieser dann im Anschluss zügig mit Wasser aus dem Tank des Löschgruppenfahrzeugs gelöscht werden konnte.
Die Übung verdeutlichte und trainierte, wie eine relativ kleine Feuerwehr mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, auch Einsätze mit Gefahrgut abarbeiten kann.