Einsatzbericht vom 13.08.2022

Einsatzbeginn: 15:58
Einsatzende: 21:00

Einsatzstichwort: Technische Hilfe Wasser, Schwimmunfall, vermisste Person

Am Samstagnachmittag wurde beobachtet wie eine Person im Havetofter See gestikulierte, um Hilfe rief und dann versank. Unverzüglich riefen die Augenzeugen die Rettungsleitstelle Nord an, welche daraufhin die Feuerwehren Havetoft-Hostrup und Böklund, die Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Flensburg, der Rettungshubschrauber Christoph Europa 5 sowie Rettungsdienst und Polizei alarmierte.

Hilfeleistungslöschfahrzeug der Feuerwehr Böklund (Foto: Jasper Hentschel)

Wenige Minuten später traf das Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Havetoft-Hostrup am Unfallort ein. Eine Augenzeugin war sofort zu der Stelle geschwommen und wartete dort auf die Einsatzkräfte. Mehrere Feuerwehrkräfte begaben sich sofort in den See und unternahmen Tauchversuche, ohne jedoch die vermisste Person finden zu können. Die Suche wurde unterstützt durch die Feuerwehr Böklund und nachrückende Einsatzkräfte. Mit einer Wärmebildkamera wurde der nahe Uferbereich abgesucht. Kameraden in Wathosen durchkämten den Bereich um den Steg sowie die Uferbereich nördlich und südlich davon. Der Rettungshubschrauber suchte den See großräumig aus der Luft ab. Aufgrund eines Folgeeinsatzes musste der Rettungshubschrauber die Suche jedoch abbrechen. Da die ersten Maßnahmen nicht zu einem schnellen Erfolg führten, wurde über die Rettungsleitstelle die Feuerwehr Jagel und der Löschzug Gefahrengut alarmiert, welche beide über eine Drohne verfügen. Weiterhin wurde das THW in Schleswig und Eckernförde alarmiert, welche mit Rettungsbooten anrückten. Das THW Eckernförde verfügt darüber hinaus über ein Sonargerät und einen Tauchroboter, welche ebenfalls zum Einsatz kamen. Zur Betreuung der Angehörigen wurde das Kriseninterventionsteam nachgefordert.

THW-Rettungsboot mit Sonar am Bug (Foto: Jasper Hentschel)

Zwischenzeitlich war die Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Flensburg eingetroffen, die umgehend den Grund des Sees in einem weiten Umkreis um den Ertrinkungsort absuchten. Der See wurde mit Drohnen überflogen, Feuerwehrkameraden suchten von Booten aus und auch der Uferbereich wurde weiter begangen. Doch alle Maßnahmen führten nicht zum Erfolg. Gegen 18:00 Uhr traf das THW aus Eckernförde ein, welches dann, von der Unfallstelle ausgehend, den Seegrund mit Echolot abtastete. Nachdem kurz darauf ein verdächtiges Objekt geortet wurde, wurde der Tauchroboter abgelassen, welcher jedoch keine brauchbaren Bilder liefern konnte. Da bereits die Dämmerung aufzog, wurde entschlossen, dass die die Taucher der Berufsfeuerwehr Flensburg an dieser Stelle noch einen weiteren Tauchversuch unternehmen sollten. Kurz darauf meldeten diese einen Fund. Die vermisste Person wurde geborgen und mit einem Boot an Land gebracht. Dort wurde sie dem Rettungsdienst übergeben. Aufgrund der langen Zeit, welche die Person unter Wasser war, wurden keine weiteren Maßnahmen eingeleitet und ein herbeigerufener Arzt stellte den Tod fest.

Taucher der Berufsfeuerwehr Flensburg (Foto: Jasper Hentschel)

Da es sich um einen kräftezehrenden und langwierigen Einsatz handelte, wurde ebenfalls die Versorgungseinheit des Katastrophenschutzes der Johanniter in Schleswig alarmiert, welche die rund 100 Einsatzkräfte mit Essen und Trinken versorgte. Ein Feuerwehrkamerad zog sich bei der Personensuche im See eine Schnittverletzung zu und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Während des Einsatzes fragte die Leitstelle an, ob Einsatzkräfte abkömmlich seien, da in Hostrup der Rettungsdienst um Unterstützung gebeten hatte. Daraufhin wurde das Löschgruppenfahrzeug mit vier Mann Besatzung unter Sonderrechten losgeschickt, um kurzfristig den Rettungsdienst zu unterstützen.