TH Wasser
Die Badesaison steht vor der Tür – ein guter Zeitpunkt für die Feuerwehr sich mit dem Thema Wasserrettung auseinander zu setzen. Am ersten Übungsabend im Juni wurden deshalb die Einsatzkräfte zu einem Übungsszenario alarmiert, bei dem es zu einem Badeunfall im Havetofter See gekommen war und zwei Schwimmer vermisst wurden.
Da es sich um eine Flächenlage handelt, ist es umso wichtiger erste einsatztaktische Maßnahmen schon im Gerätehaus zu treffen. So wurde das Tanklöschfahrzeug, ein Unimog mit drei Mann Besatzung, zur Badestelle am Elisabethheim geschickt. Das Löschgruppenfahrzeug mit neun Mann Besatzung machte sich auf den Weg zur südöstlichen Badestelle. Dort wurde die Besatzung bereits von einem Zeugen empfangen, der den vermeintlichen Badeunfall beobachtet hatte. Beide Schwimmer waren nun nicht mehr auf dem Wasser zu sehen. Umgehend wurden Trupps losgeschickt, um den ufernahen Bereich abzusuchen. Währenddessen wurde an der Badestelle des Elisabethheims ein Boot zu Wasser gelassen, um vom Wasser aus nach den vermissten Schwimmern zu suchen.
Wenig später konnte die erste vermisste Person – eine treibende Übungspuppe – ausfindig gemacht und umgehend von den Einsatzkräften im Boot gerettet werden. Die zweite Übungspuppe wurde wenig später, dank einer Wärmebildkamera im Uferschilf ausfindig gemacht und anschließend gerettet.
Beim zweiten Übungsabend wurden die Einsatzkräfte in der Rettung eines verunfallten Schwimmers mittels Spineboard unterwiesen. Koordiniert und mittels Hebelkraft gelang es den Einsatzkräften in mehreren Durchgängen das Ertrinkungsopfer ins Boot zu ziehen und an Land zu bringen.
Hier wurde die Person gegen eine bekleidete Übungspuppe ausgetauscht, welche im Anschluss erstversorgt werden musste. Dabei wurde davon ausgegangen, dass die Person reanimationspflichtig und unterkühlt war. Sie musste also schnellstmöglich in das aufgewärmte Löschgruppenfahrzeug gebracht und dort möglichst schonend entkleidet werden. Wichtig ist es hierbei, die unterkühlte Person möglichst wenig zu bewegen, um zu verhindern, dass weiteres kaltes Blut aus Armen und Beinen in die Körpermitte gelangt.



Die Übungsabende haben eindrucksvoll gezeigt, wie komplex das Einsatzszenario eines Badeunfalls sein kann und vor welche Herausforderungen – einsatztaktisch, bei der Anwendung der richtigen Rettungsmittel und in der medizinischen Erstversorgung – die Einsatzkräfte gestellt werden.