Das Einsatzstichwort zu diesem Übungsabend lautete ‚Feuer im Kindergartenvermisste Person‘. Beide Fahrzeuge – das Löschgruppenfahrzeug mit neun Mann und das Tanklöschfahrzeug mit drei Mann Besatzung – rückten daraufhin zum Einsatzort aus.
Während der Einsatzleiter die Einsatzstelle erkundete, rüsteten sich Angriffstrupp und Wassertrupp mit Atemschutzgeräten aus. Die übrigen Kameraden öffneten die Geräteräume der Fahrzeuge und brachten die Einsatzbeleuchtung in Stellung. Die Erkundung ergab, dass es eine massive Rauchentwicklung im linken Treppenhaus gab. Weiterhin konnte ermittelt werden, dass eine Person vermisst wird. Daraufhin erhielt der Angriffstrupp den Einsatzbefehl ‚Brandbekämpfung‘ während der Wassertrupp mit der Personensuche beauftragt wurde.
Schnell wurden alle Vorbereitungen abgeschlossen: Die Wasserversorgung wurde von einem naheliegenden Überflurhydranten hergestellt, der Verteiler wurde gesetzt und die Schlauchreserve ausgelegt. Ausgerüstet mit Hohlstrahlrohr, Brechwerkzeug, Funkgerät und Lampen ging der Angriffstrupp zur Brandbekämpfung vor. Der Wassertrupp ging mit der Atemschutzrettungstasche auf Personensuche. Die Rettungstasche enthält eine Atemluftflasche, Bergetuch, Brechwerkzeug und diverse Hilfsmittel und wiegt ca. 15kg. Schläuche bzw. ein Strahlrohr wurde durch den Wassertrupp nicht mit vorgenommen, da es in dem abzusuchenden Gebäudeteil offensichtlich kein Feuer gab. Einsatztrupps unter Atemschutz haben ihren Rückweg zu sichern, wenn Sie in einen Innenangriff gehen. Dies geschieht in der Regel mittels des mitgeführten Schlauches. Da der Wassertrupp jedoch keinen Schlauch mitführte, sicherte er seinen Rückweg mit einer Feuerwehrleine.
Das Feuer konnte unterdessen schnell vom Angriffstrupp lokalisiert und bekämpft werden. Gerade wurde der Einsatzleitung mitgeteilt, dass das Feuer gelöscht sei und man nun wieder zurückkehren wollte, da hörte der Angriffstrupp Hilferufe. Daraufhin wurden nun auch dieser Gebäudeteil vom Angriffstrupp begangen, um die vermisste Person zu suchen. Sie wurde kurz darauf in einem stark verrauchten Raum auf dem Boden liegend angetroffen. Die Person hatte eine Beinverletzung und konnte das Gebäude nicht aus eigener Kraft verlassen, so dass per Funkt der Wassertrupp zur Unterstützung mit dem Spineboard, eine Art Rettungsbrett, angefordert wurde. Die Tür zum Brandherd wurde geschlossen und die Fenster geöffnet. Durch diese Querlüftung wurde der Raum schnell rauchfrei. Bis zum Eintreffen des Wassertrupps wurde die verletzte Person kontinuierlich betreut.
Nachdem der Wassertrupp mit dem Spineboard eingetroffen war, wurde die verletzte Person zügig darauf gelagert, festgegurtet und nach draußen getragen. Jede Einsatzkraft unter Atemschutz trägt ein Zusatzgewicht von ca. 25kg, bestehend aus Atemschutzgerät und Schutzkleidung. Hinzu kamen bei diesem Übungseinsatz das Spineboard und die verletzte Person mit zusammen ca. 100kg.
Aus diesem Grund waren auch insbesondere die Atemschutzgeräteträger froh, dass die Übung beendet wurde, als die Person aus dem Gebäude gebracht war. Gemeinsam wurde die Einsatzstelle zurückgebaut und alle Geräte in den Fahrzeugen verstaut. Im Feuerwehrgerätehaus erfolgte eine letzte Sichtprüfung und der Austausch der benutzen Atemschutzgeräte, bevor es zur Übungsnachbesprechung und zum gemütlichen Teil überging.